06.07.2024, Zürich Sihlhölzli
Erfolgreicher LGKE Nachwuchs: 2x Gold, 2x Silber, 1x Bronze
Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni hatten die Zürcher Leichtathlet*innen der Kategorien U12 - U16 Gelegenheit, sich an vier Q-Wettkämpfen für den Kantonalfinal von anfangs Juli zu qualifizieren. Je nach Kategorie und Disziplin waren nur die besten 12 bis max. 18 Athlet*innen startberechtigt. Von der LGKE Küsnacht-Erlenbach hatten sich für diesen, vom LC Zürich organisierten Anlass die folgenden 12 Athlet*innen einen Startplatz gesichert :
U12 : Florence Rechsteiner, Edda Lindner, Delanyo Adzikah
U14 : Banu Olbrich, Louise Fessard, Lily Leo Hewitt-Fry, Julian Röhrich, Juri Steiger
U16 : Saskia Metzenthin, Ella Brüschweiler, Annina Maag, Tim Bebi
Bei den Jüngsten gilt es, Delanyo Adzikah zu erwähnen, der mit seiner Vorleistung von 8.14m als Saisonbester zum Kugelstossen der männlichen U12 antrat. Zwar gelang es ihm im Finalwettkampf nicht ganz, an seine Bestleistung heranzukommen, aber seine Weite von 7.94m, gestossen gleich im ersten Versuch, konnte von keinem der 14 Konkurrenten mehr übertroffen werden. Somit wurde Delanyo seiner Favoritenrolle gerecht und durfte sich die verdiente Goldmedaille umhängen lassen.
Medaillenchancen durfte sich bei den weiblichen U14 auch Banu Olbrich ausrechnen, lag sie doch in der kantonalen Bestenliste sowohl über 60m als auch über 60m Hürden auf dem vierten Platz. Gleich zu Beginn hatte Banu zum ersten Halbfinal über 60m Hürden anzutreten und eröffnete den Wettkampftag mit einem Paukenschlag. In ausgezeichneter neuer Bestleistung von 9.97s gewann sie ihren Lauf, blieb zum ersten Mal unter 10 Sekunden und qualifizierte sich souverän für den Final. Dort entwickelte sich hinter der überlegenen Siegerin Vanessa Schelbert (TV Wädenswil) ein wahrer Krimi im Kampf um die Plätze 2, 3 und 4. Und mit einer erneuten Steigerung auf 9.84s holte sich Banu mit einer Hundertstelsekunde Vorsprung auf ihre zeitgleichen Gegnerinnen die Silbermedaille.
Über 60m stellte Banu im dritten Halbfinale eine neue Saisonbestleistung auf und qualifizierte sich als viertschnellste von 18 Athletinnen mit 8.39s auch für den Sprintfinal. Im vierten Lauf dieses Tages vermochte sich Banu dann nicht mehr zu steigern, überquerte die Ziellinie aber dennoch in guten 8.40s. Mit dieser Zeit verlor sie zwar den Kampf um die Silbermedaille um winzige zwei Hundertstelsekunden, durfte sich aber über ihren zweiten Podestplatz und die Bronzemedaille freuen.
Damit war das Wettkampfwochenende für Banu aber noch nicht vorbei. Am Sonntagnachmittag stand sie nämlich bereits wieder auf dem Sihlhölzli im Einsatz : Visana Sprint, Kantonalfinal! In der Kategorie W13 waren 41 Sprinterinnen gemeldet und die LGKE-lerin galt als Mitfavoritin auf den Titel. Den dritten von sieben Vorläufen gewann Banu in 8.49s und auch im Halbfinal liess sie in 8.55s ihre Gegnerinnen hinter sich. Als letzter Finallauf des Tages stand der 60m Sprint der W13 auf dem Programm. Und Banu mobilisierte nach diesem anstrengenden Wochenende ihre letzten Kräfte. Hauchdünn setzte sie sich in einem Hitchcock Finale mit 8.41s gegen ihre Konkurrentinnen durch, verwies Vanessa Schelbert um einen Hundertstel auf den zweiten Platz und sicherte sich als Siegerin erneut die Teilnahme am Schweizer Final.
Seine Vielseitigkeit hatte Tim Bebi bei den Q-Wettkämpfen immer wieder unter Beweis gestellt. So war es denn nicht erstaunlich, dass sich der MU16 Athlet in sechs von acht Disziplinen einen Startplatz beim Kantonalfinal ergattert und ein wahres Mammutprogramm zu absolvieren hatte: 100m Hürden, 600m, Hoch, Weit, Kugel und Diskus! Die besten Leistungen lieferte er im Hochsprung und dem 600m Lauf ab. Nach im ersten Versuch übersprungenen 1.50m und 1.55m scheiterte Tim erst an seiner Besthöhe von 1.60m und belegte damit den 6. Platz. Noch besser lief es ihm über 600m, wo er sich in dieser Saison von Lauf zu Lauf gesteigert hatte. Anfangs Juni war er 1.39.69s gelaufen und liess eine Woche später 1.35.79s folgen. Am Kantonalfinal verbesserte er seine p.B. um nochmals zwei Sekunden und lief in 1.33.81s auf den guten 5. Rang.
Bei den weiblichen U16 erlebte Saskia Metzenthin, die sich die Starterlaubnis für fünf Disziplinen gesichert hatte, eine emotionale Achterbahnfahrt. Als Erstes stand der Weitsprung auf dem Programm, für den sich auch Ella Brüschweiler qualifiziert hatte. Beide kamen leider nicht ganz an ihre Bestleistung heran und platzierten sich mit 4.79m (Saskia) bzw. 4.63m (Ella) auf den Rängen sieben und neun. Besser lief es etwas später über 80m Hürden. Im ersten Halbfinale verbesserte sich Ella um eine halbe Sekunde, blieb erstmals unter der 13s Grenze und stellte mit 12.98s eine tolle neue Bestzeit auf. Damit unterbot die Herrlibergerin auch die Limite für die Schweizer Meisterschaften in Lausanne. Im dritten Vorlauf doppelte Saskia gleich nach und drückte ihre Bestzeit um 24/100s auf gute 12.65s. Damit verpasste sie den Hürdenfinal nur ganz knapp. Gleich anschliessend folgte der Hochsprung, wo sich Saskia mit einer p.B. von 1.60m als Dritte der Bestenliste berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen durfte. Aber was sich leider schon in den letzten Wettkämpfen abgezeichnet hatte, fand hier seine Fortsetzung. 1.40m und 1.45m übersprang die LGKE-lerin auf Anhieb. 1.50m schaffte Saskia noch im dritten Versuch, doch die 1.53m packte sie leider nicht mehr. Nach dieser Enttäuschung konnte jedoch im Speerwerfen, das auch Saskias Klubkollegin Annina Maag bestritt, wieder gejubelt werden. Während Saskia ihre Bestweite um über einen Meter auf 31.48m steigern konnte und damit den fünften Platz belegte, gelang Annina sogar der Sprung aufs Podest. Mit 33.91m verbesserte sie ihre persönliche Bestleistung um 75cm und durfte die Silbermedaille entgegennehmen. Zur letzten Disziplin trat Saskia ohne grosse Ambitionen an. Für das Diskuswerfen hatte sie sich mit einer Weite von 22.75m gerade noch als Letzte zu qualifizieren vermocht. Aber die Mittelschülerin sorgte für eine faustdicke Überraschung. Bereits mit 25.74m gelang Saskia eine Verbesserung um satte drei Meter, aber damit noch nicht genug. Bei ihrem weitesten Wurf landete der 0.75kg schwere Diskus bei 28.91, eine unglaubliche Steigerung um mehr als sechs Meter! Und da keine der höher eingestuften Gegnerinnen mehr an diese Weite herankam, gewann Saskia völlig überraschend die Goldmedaille!
Impressionen vom Wettkampf von Joerg Oegerli:
Link zur Bildergalerie von Joerg Oegerli: https://www.oegerli-sportfotos.ch
Link zum Wettkampf: https://www.zuerich-athletics.ch/wettkaempfe/q-wettkampf