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SM Nachwuchs Zofingen & Aarau 2025

Letzter Höhepunkt einer langen Leichtathletiksaison waren die Schweizer Meisterschaften der Nachwuchskategorien, die in Zofingen (U16/18) und Aarau (U20/23) ausgetragen wurden. Leider fehlten verletzungsbedingt mit Banu Olbrich, Saskia Metzenthin, Jaël Sigrist, Anna Huber und Toren Hewitt-Fry (Rekrutenschule) einige leistungsstarke Athlet*innen, die durchaus Spitzenplatzierungen hätten erreichen können. Trotz dieser Absenzen waren sieben Athlet*innen gemeldet, welche die LGKE an den Titelkämpfen erfolgreich vertraten.

 

13./14.09.: Schweizer Meisterschaften U16/18, Zofingen, Stadion Trinermatten


Mehrkämpfer Nicolas Bebi hatte sich für diese Meisterschaften einen Start über 110m Hürden, 400m Hürden und im Hochsprung vorgenommen. Doch eine Erkältung kurz vor dem SM Wochenende machte dem U18 Athleten einen Strich durch die Rechnung. Am Samstagmorgen bestritt er den 400m Hürden Vorlauf leicht geschwächt, lief aber dennoch eine neue Bestzeit von 57.94s und qualifizierte sich für den Final vom Sonntag. Um Kräfte zu sparen und sich ausreichend erholen zu können, verzichtete er auf weitere Disziplinen und konzentrierte sich auf den 400m Hürden Final. Und dies sollte sich auszahlen: Am Sonntagabend fühlte sich Nicolas etwas besser, steigerte seine Bestzeit nochmals um mehr als eine Sekunde und belegte mit 56.89s den ausgezeichneten 5. Rang. Wenn man bedenkt, dass der Zehnkämpfer Ende Juni seinen ersten 400m Hürdenlauf in 59.28s absolviert hatte und sich in Zofingen um zweieinhalb Sekunden zu steigern vermochte, darf man auf seine weitere Entwicklung in dieser Disziplin sehr gespannt sein.

 

Ebenfalls am Samstagmorgen trat Laeticia Yapi zum Hochsprung der U16 an. Mit einer Bestleistung von 1.59m angereist, durfte sie sich berechtigte Hoffnungen auf einen Spitzenplatz im 19-köpfigen, starken Feld machen. Die Anfangshöhe von 1.46m und auch die 1.51m übersprang Laeticia im ersten Versuch. Auf 1.56m schied die Hälfte der Springerinnen aus, während die LGKE-lerin im zweiten Versuch reüssierte und bereits eine Top Ten Platzierung auf sicher hatte. Anschliessend wurde die Latte gleich auf 1.61m gelegt. Diese erneute Steigerung um 5cm war für vier der acht im Wettkampf verbliebenen Mädchen zu gross. Leider auch für Laeticia, die dreimal an ihrer neuen Besthöhe scheiterte und sich schliesslich auf dem feinen 7. Rang platzierte.

Am zweiten Tag startete Laeticia in der ersten von zehn Serien über 80m Hürden. Nach einem schwachen Start kam sie immer besser in Fahrt und lief bei optimalem Rückenwind von 1.7 m/s in 12.77s über die Ziellinie. Damit verpasste sie zwar die Qualifikation für den Halbfinal, blieb aber zum dritten Mal in dieser Saison unter 13 Sekunden und konnte sich über eine neue persönliche Bestleistung freuen.


 

Bereits eineinhalb Stunden vor Laeticia hatte Tim Bebi zu seinem 100m Hürden Vorlauf der U16 anzutreten. Die frühe Startzeit schien ihm aber nichts auszumachen, denn mit 14.51s gewann er seinen Vorlauf souverän und holte sich damit bei einem leichten Rückenwind von 0.8 m/s die direkte Halbfinalqualifikation. Zwei Stunden später lief er im ersten von drei Halbfinals auf den vierten Rang und senkte seine Bestzeit, die er eine Woche zuvor beim Kantonalfinal in Meilen gelaufen war, um 5/100 Sekunden auf gute 14.29s. Um sich einen der sechs Finalplätze zu erobern, hätte er noch eine Zehntelsekunde schneller laufen müssen.


 

Etwas weniger gut lief es für Ella Brüschweiler, die sich bei den U18 ebenfalls über 100m Hürden für diese Meisterschaften qualifiziert hatte. Ende Juni war sie in Zürich mit 15.63s eine tolle Bestzeit gelaufen, hatte aber seither immer wieder mit leichten Verletzungen zu kämpfen und anfangs Juli ihren letzten Wettkampf bestreiten können. Im achten und letzten Vorlauf blieb Ella deshalb weit unter ihren Möglichkeiten, kam bei leichtem Gegenwind in 16.07s auf den vierten Platz und schied damit leider aus. 


 


13./14.09. Schweizer Meisterschaften U20/23, Aarau, Stadion Schachen

 

In Aarau stand Cedric Dal Balcon als erster LGKE-Athlet im Einsatz. Er trat bei den U23 über

400m Hürden an, obwohl seine Vorbereitung alles andere als optimal gewesen war. Wegen längerer Abwesenheit (Militärdienst und Ferien) hatte er kaum trainieren und keinen einzigen Wettkampf über 400m Hürden absolvieren können. So musste Cedric, im zweiten Vorlauf startend, erfahren, dass es ohne eine intensive Vorbereitung in dieser knüppelharten Disziplin nichts zu gewinnen gibt. Der Küsnachter beendete das Rennen in 58.91s, blieb damit zwei Sekunden über seiner Bestzeit, die er vor einem Jahr an der SM der Aktiven in Winterthur aufgestellt hatte, und verpasste die Qualifikation für den Finallauf deutlich.

 

Mehrkämpferin Isabelle Adel, welche in sechs Disziplinen die U23 SM Limite erreicht hatte, entschied sich für einen Start über 100m (Samstag) sowie 100m Hürden und Weitsprung (Sonntag).

Im vierten von sechs 100m Vorläufen startete Isabelle gut in ihr SM Wochenende und beendete das Rennen in 12.49s auf dem dritten Rang. Damit verpasste sie zwar die direkte Halbfinalqualifikation, sicherte sich aber als zeitschnellste Drittplatzierte einen Startplatz im Halbfinal, der knapp drei Stunden später ausgetragen wurde. Auch dort erwischte Isabelle einen guten Start, konnte aber auf der zweiten Streckenhälfte nicht mehr zusetzen und büsste bei Windstille bis ins Ziel noch etwas auf ihre Gegnerinnen ein. Mit 12.49s lief sie die exakt gleiche Zeit wie im Vorlauf und verpasste damit den Final der besten sechs Sprinterinnen.

Da für den 100m Hürdenlauf der U23 nur 17 Athletinnen gemeldet waren, fielen die Vorläufe am frühen Sonntagmorgen aus und Isabelle hatte erst um 12:40 Uhr zum zweiten von drei Halbfinals anzutreten. Bei zu starkem Rückenwind von 2.4 m/s lief sie ein beherztes Rennen, kam als Zweite in guten 14.50s ins Ziel und schaffte damit den Finaleinzug. Im Final wusste die LGKE-lerin erneut zu gefallen und kam bei 0.6 m/s Gegenwind in 14.53s ins Ziel. Mit ihrer zweitbesten Zeit dieser erfolgreichen Saison belegte Isabelle den guten 6. Rang.

Als letzte technische Disziplin stand der Weitsprung der U23 auf dem Programm. Man durfte gespannt sein, wie Isabelle mit dem drei Wochen vor der SM um ca. fünf Meter verlängerten, neuen Anlauf zu recht kam. Das Einspringen verlief ganz gut, aber den ersten Versuch, bei leichtem Rückenwind absolviert, übertrat Isabelle klar. Und auch der zweite Sprung war ungültig, obwohl sie den Anlauf nach hinten korrigiert hatte. Um den Final der besten acht Springerinnen zu erreichen, musste unbedingt ein gültiger Sprung gelingen. Der Anlauf wurde nochmals um einen Fuss verlängert und im dritten Versuch klappte es, der Sprung war gültig. Zwar sprang Isabelle hinter dem Balken ab und verschenkte auch bei der Landung wertvolle Zentimeter, aber die 5.45m brachten ihr den siebten Zwischenrang und drei weitere Versuche. Mit 5.44m und 5.48m gelangen ihr zwar zwei weitere gültige Versuche, aber keine Verbesserung im Klassement. Obwohl Isabelle damit 20cm hinter ihrer Bestleistung zurück blieb, durfte sie mit ihrer Leistung am Ende einer langen Saison und eines intensiven SM Wochenendes zufrieden sein.

 


Für den Höhepunkt dieses SM Wochenendes sorgte die U20 Athletin Alina Joho. Die 400m Läuferin bestritt in Aarau den letzten Wettkampf ihrer erfolgreichen Saison. Gleich im ersten 400m Lauf Ende Mai hatte Alina ihre Bestzeit aus dem Vorjahr von 59.04s auf 58.61s verbessert. Danach war sie fünf weitere Rennen gelaufen, hatte sich von Lauf zu Lauf gesteigert und stand vor der SM mit einer Bestleistung von 57.15s zu Buche. Auf der 400m Startliste erschien Alina auf dem dritten Rang und durfte sich berechtigte Hoffnungen auf eine Medaille machen ... wenn da nicht die leichte Zerrung am Hamstring gewesen wäre, die sie sich knapp drei Wochen vor der SM im Training zugezogen hatte und die ein normales Training verunmöglichte. Anstatt Sprints und Tempoläufe waren Joggen, Koordinationsläufe und Physiotherapie angesagt. Daher war bis zum Startschuss des zweiten Vorlaufes nicht klar, ob Alina ins Ziel kommen würde ...  

Das Einlaufen verlief aber ermutigend. Die Verletzung machte sich zwar leicht bemerkbar, Steigerungen sowie kurze und längere Sprints waren jedoch möglich. Alina ging ihr Rennen, wie gewohnt, eher verhalten an und steigerte auf der Gegengeraden das Tempo. Als die Läuferin des TV Teufen eingangs der zweiten Kurve zu Alina aufschloss und sie zu überholen drohte, konterte die LGKE-lerin souverän und die beiden liefen bis eingangs der Zielgeraden nebeneinander her. Auf den letzten 50 Metern zeigte Alina ihr gutes Stehvermögen, vermochte ihre Gegnerin stehen zu lassen und lief als Erste ins Ziel! Finalqualifikation geschafft, Hamstring okay und in 57.03s sogar eine neue persönliche Bestleistung aufgestellt!

Am Sonntagnachmittag um 16:00 wurden die sechs U20 Athletinnen zum Finallauf über 400m Hürden aufgerufen. Darunter auch Alina Joho, die mit der viertbesten Zeit ins Rennen stieg. Für eine Medaille würde sie sich also noch einmal steigern müssen. Aber die Unsicherheit, ob sie den Final würde beenden können, war noch grösser als am Vortag. Der Hamstring schien den Vorlauf zwar gut überstanden zu haben, doch beim Einlaufen machte sich plötzlich auch die vordere Oberschenkelmuskulatur bemerkbar ... Doch viel Zeit zum Studieren blieb nicht, denn schon hiess es : «Auf die Plätze – fertig – los»! Alina lief auf Bahn vier kontrollierte erste 200m, liess sich von den zwei schneller gestarteten, deutlich vor ihr liegenden Läuferinnen nicht beeindrucken und lag an dritter Stelle. In der Kurve drehte die Athletin vom CA Vétroz auf Bahn eins mächtig auf und bog als Dritte auf die Zielgerade ein. Alina lag nur knapp dahinter und spielte, wie schon so oft, ihre Stärke auf den letzten hundert Metern gekonnt aus. Mit viel Zug und raumgreifenden Schritten lief sie an ihrer Gegnerin auf Bahn eins vorbei und in 56.65s an dritter Stelle über die Ziellinie. Was für ein Finale, Bronzemedaille erkämpft, fantastische neue Bestzeit erobert, Verletzungssorgen besiegt, Saison 2025 gekrönt!  



 
 
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