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Nachwuchs SM Frauenfeld & Lausanne 2023

Bei perfektem Leichtathletik Wetter wurden am zweiten September Wochenende die Nachwuchsmeisterschaften der Kategorien U16/U18 in Frauenfeld und diejenigen der U20/U23 in Lausanne ausgetragen. Von der LGKE hatten zehn Athlet*innen eine oder mehrere Limiten erreicht, reisten aber mit unterschiedlichen Zielsetzungen an die Titelkämpfe. Während es für die einen vor allem darum ging, bei ihrem ersten Auftritt an einer Meisterschaft Erfahrungen zu sammeln und möglichst eine neue persönliche Bestleistung zu erzielen, rechneten sich die anderen Chancen auf eine Medaille aus.



09/10.09.2023, Frauenfeld, U16/U18 Schweizer Meisterschaft


Vier Top-Ten Plätze, aber keine Medaille für den LGKE Nachwuchs

Zarya Kretzschmar (U18), Vivienne Diedrich und Jaël Sigrist (beide U16) gehören in Frauenfeld zu den Debütantinnen bei Schweizer Meisterschaften. Zarya (400m Hürden in 79.14s) und Vivienne (80m in 10.92s / 80m Hürden in 13.49s) können nach fünf Wochen Sommerferien mit wenig Training nicht an ihre guten Leistungen der ersten Saisonhälfte anknüpfen, verpassen ihre Bestzeiten deutlich und scheiden im Vorlauf aus. Trotzdem sind diese Meisterschaften für beide bestimmt eine gute Erfahrung, von der sie nächstes Jahr profitieren können.

Besser läuft es für Jaël im Hochsprung. Die Anfangshöhe von 1.46 überquert sie im ersten Versuch und auch die anschliessenden 1.51m meistert sie problemlos. Auf 1.56m kommt der erste Fehlversuch und auch ihr zweiter Sprung misslingt knapp. Doch wie bereits bei den Regionalen und den Kantonalen Meisterschaften zeigt die Erlenbacherin Nervenstärke und beweist mit einem sauberen dritten Versuch, dass sie ihre beste Leistung an wichtigen Wettkämpfen abliefern kann. Und mehr noch! Die anschliessenden 1.61m gelingen gleich auf Anhieb! Die Latte zittert zwar ein bisschen, bleibt aber liegen. Auf 1.64m ist dann Endstation, aber eine ausgezeichnete neue persönliche Bestleistung und der 6. Rang sind Jaël sicher.

Für Lou Flückiger (U18) ist Frauenfeld zwar nicht die erste Teilnahme an einer Schweizer Meisterschaft, aber doch eine Premiere, weil sie im letzten Jahr im Hochsprung an den Start gegangen war und nun den Dreisprung bestreitet. Da Lou erst im Verlauf der Saison mit dieser anspruchsvollen Disziplin begonnen hat, fehlt es ihr natürlich noch an Erfahrung und Sicherheit. Mit drei gültigen Sprüngen und einer besten Weite von 9.91m im dritten Versuch verpasst Lou ihre Bestleistung und auch den Finaldurchgang.

Mit Mehrkämpfer Nicolas Bebi (100m Hü und Hochsprung) und Toren Hewitt-Fry (400m Hü) sind zwei Athleten am Start, die auf Grund ihrer Klassierung in der Schweizer Bestenliste zum engen Favoritenkreis gezählt werden dürfen. Für Nicolas steht zuerst der 100m Hürdenlauf auf dem Programm. Trotz eines schmerzhaften Hürdenrumplers zu Beginn des Vorlaufs qualifiziert er sich in 14.52s problemlos für den Halbfinal, wo er nach verhaltenem Start in 14.14s eine neue Bestzeit auf die Bahn zaubert. Mit dieser Zeit klassiert er sich bei den U16 im 9. Rang von 45 Teilnehmern und verpasst den Final der besten acht Hürdenläufer nur um zwei Hundertstelsekunden. Im anschliessenden Hochsprung sind Nicolas Ansprüche auf einen Spitzenplatz, vielleicht sogar auf den Titel, wohl noch etwas grösser. Dass Titelkämpfe aber ihre eigenen Gesetze haben und der Umgang mit hohen Erwartungen nicht ganz einfach ist, muss Nicolas in Frauenfeld schmerzlich erfahren. Der Einstieg in den Wettkampf gelingt ihm, mit im ersten Versuch übersprungenen 1.65m und 1.70m, zwar wunschgemäss. Doch auf 1.75m, eine Höhe, die Nicolas in der laufenden Saison regelmässig überspringen konnte, ist nach einem ersten misslungenen Versuch plötzlich eine gewisse Verunsicherung da. Der Druck steigt, die Nervosität ebenso und leider gelingt kein gültiger Sprung mehr. Schliesslich belegt Nicolas mit einer für ihn enttäuschenden Höhe von 1.70m den 9. Platz.

Ebenfalls nicht so recht auf Touren kommt Toren Hewitt-Fry über 400m Hürden. Der U18 Athlet, der anfangs Juni auf der gleichen Anlage mit sensationellen 53.75s in die Saison gestartet war und mit dieser Zeit immer noch den zweiten Platz der Schweizer Bestenliste belegt, leidet immer noch an den Nachwirkungen einer erst vor kurzem überstandenen Corona Erkrankung. Mit einer Zeit von 56.31s qualifiziert er sich am Samstag zwar klar für den Final, aber dieser Lauf kostet wohl zu viel Substanz. Im Endlauf am Sonntag vermag sich Toren nicht mehr zu steigern, muss sich von Gegnern, welche er zu Beginn der Saison noch hinter sich gelassen hatte, schlagen lassen und belegt trotz einer kämpferisch ausgezeichneten Leistung in 56.52s den undankbaren vierten Schlussrang.


 

09/10.09.2023, Lausanne, U20/23 Schweizer Meisterschaft

Goldmedaille für Hochspringerin Stella Kapp

Im Stade Pierre de Coubertin in Lausanne/Ouchy, wunderschön direkt am Genfersee gelegen, bestreiten Alexander Mannerkorpi (Drei), Cédric dal Balcon (400m Hü), Anna Huber (Speer, Diskus, Kugel) und Stella Kapp (Hoch) ihre Meisterschaften!

Im Gegensatz zu seinen drei Klubkolleg*innen, welche schon mehrfach SM Erfahrungen gesammelt haben, steht Cédric zum ersten Mal bei Titelkämpfen im Einsatz. Über 400m Hürden der U20 sind neun Athleten eingeschrieben, welche sich in zwei Vorläufen um die acht Finalplätze streiten. Nach einem beherzten Lauf überquert Cédric im zweiten Vorlauf in einer Zeit von 60.80s die Ziellinie. Damit verpasst er zwar seine Bestleistung um etwas mehr als eine Sekunde, sichert sich aber den letzten Startplatz im Final vom Sonntag. Dort vermag sich Cédric deutlich zu steigern und erkämpft in der neuen persönlichen Bestzeit von 58.66s den feinen 7. Rang.

Alexander absolviert an den Meisterschaften in Lausanne erst seinen zweiten Dreisprungwettkampf dieser Saison. Trotz mangelnder Wettkampfpraxis gelingt dem U20 Athleten bei idealen Bedingungen ein toller Wettkampf und im zweiten Versuch landet er bei genau 13.00m. Dies bedeutet eine Verbesserung seiner persönlichen Bestweite von mehr als einem halben Meter und die Qualifikation für den Final der besten acht Dreispringer. In den drei folgenden Versuchen kann sich Alexander nicht mehr steigern und er beendet den Wettkampf auf dem guten achten Platz.

Mehrkämpferin Anna Huber hätte bei den U20 in allen sieben Mehrkampfdisziplinen an den Start gehen können, muss sich aber auf die Wurfdisziplinen Speer und Kugel beschränken. Zusätzlich hatte sie sich noch in einem einzigen Wettkampf vor der SM für das Diskuswerfen qualifiziert. Eigentlich wäre Anna gerne auch über die Hürden und im Hochsprung gestartet, doch muskuläre Probleme und ein ungünstiger Zeitplan verhindern leider eine Teilnahme. Doch in den drei Wurfdisziplinen kann die Siebenkämpferin ausgezeichnet mit den Spezialistinnen mithalten, vermag sich dreimal für den Finaldurchgang der besten Acht zu qualifizieren und lässt höher eingestufte Gegnerinnen hinter sich. Den Speer schleudert Anna im dritten Versuch auf gute 37.62m und belegt damit den 8. Rang. Auch im Diskuswerfen schafft es Anna mit 35.11m im dritten Versuch in den Final, wo sie mit ihrem sechsten und letzten Wurf auf 36.06m eine neue persönliche Bestleistung und ebenfalls den 8. Rang erreicht. Die besten Chancen auf eine Spitzenplatzierung rechnet sich die U20 Athletin aber im Kugelstossen aus. Nach zwei misslungenen Stössen beweist sie im dritten Versuch erneut ihre Nervenstärke. Die Kugel fliegt auf die sehr gute Weite von 12.93m und plötzlich scheint eine Medaille möglich! Leider kann sich Anna im Finaldurchgang aber nicht mehr steigern, platziert sich auf dem 4. Rang und verpasst die Bronzemedaille nur gerade um 10cm!

Für den Höhepunkt aus Sicht der LGKE sorgt an diesem Meisterschaftswochenende einmal mehr U20 Hochspringerin Stella Kapp, die sich nach der Goldmedaille in der Halle auch den Freiluft Titel sichert. Stella beginnt ihre Wettkampf auf 1.55m und überspringt diese Höhe sowie die anschliessenden 1.60m im ersten Versuch souverän. Nach ihrem knapp gerissenen ersten Sprung auf 1.65m, kommt kurz eine gewisse Nervosität auf. Doch nach dem gelungenen zweiten Versuch und den auf Anhieb gemeisterten 1.68 liegt Stella wieder auf Kurs. Auf 1.71m kämpfen nur noch drei Springerinnen um die Medaillen und Stella beweist einmal mehr, dass sie eine Wettkampfathletin ist. Im dritten Versuch floppt sie als Einzige über diese Höhe und holt sich verdient die Goldmedaille!


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